UNSER PLANET: IN KRITISCHEM ZUSTAND
Weite Bereiche der Erde sind fragil. Wer mit offenen Augen unterwegs ist, kann die vielen Zeichen kaum ignorieren. Sommermonate werden in Europa immer heisser, Regen seltener und – wenn es dann doch zu Niederschlägen kommt – fallen Wetterereignisse extremer aus. Hand in Hand mit diesen Entwicklungen ist ein dramatischer Artenverlust sowie eine wachsende Anzahl an invasiven Arten verbunden. Lebensräume verändern sich oder verschwinden komplett.
1 ⟩ Der Klimawandel ist eine globale Krise. Industrienationen und reiche Gesellschaften verbrauchen Ressourcen im Rekordtempo, die hieraus resultierenden Folgen tragen jedoch alle.
2 ⟩ Will man den Klimawandel wirklich begrenzen, müssten sich alle Bewohner des Planeten mehrere Jahrzehnte lang erheblich einschränken: Energie, Ressourcen, Mobilität, Fleischkonsum, Reisen, Fortpflanzung. Um den Klimawandel zu stoppen, dürften pro Kopf und Jahr rund 2 Tonnen CO₂ emittiert werden, jedoch allein für die wichtigsten Grundbedürfnisse (Nahrung, Wärme, Elektrizität) fallen je nach Lebensstil mindestens 3-4 Tonnen CO₂ an.
3 ⟩ Solange nicht alle Staaten an einem Strang ziehen, sondern nationale politische und wirtschaftliche Interessen im Fokus stehen, wird der Klimawandel nicht zu stoppen sein. In China werden derzeit rund 300 Flughäfen sowie 350 Kohlekraftwerke gebaut; die Abkehr von der 1-Kind-Politik schadet dem Weltklima ebenfalls. Der Amazonas-Regenwald, “grüne Lunge" der Erde, wird im Rekordtempo abgeholzt. Die ungebremste Bevölkerungsentwicklung in Indien von derzeit rund 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner auf schätzungsweise 1,7 Milliarden im Jahr 2050 hat elementaren Einfluss auf die Entwicklung des Klimas auf der Erde.
4 ⟩ Weite Teile der Gesellschaft sind kognitiv nicht in der Lage, den Ernst der Situation zu erfassen. Die ungefilterte Verbreitung falscher Informationen – insbesondere in sogenannten Sozialen Medien – trägt hierbei einen erheblichen Anteil. Club of Rome am 06.09.2022:
»Die meisten natürlichen Ressourcen fließen in den Konsum der reichsten Gesellschaften, die allerdings nur einen Bruchteil der Konsequenzen tragen – eine zutiefst ungerechte Situation.« Das bedeutendste Problem sehen die Autorinnen und Autoren in der kollektiven »Unfähigkeit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden.« In demokratischen Gesellschaften seien Fehl- und Falschinformationen zumindest bis zu einem gewissen Grad durch die Massenmedien eingedämmt worden. »Die sozialen Medien aber haben dieses Modell zertrümmert. Sie haben eine ganze Industrie der Falsch- und Desinformationen entstehen lassen, was der Polarisierung von Gesellschaften und einem Vertrauensverlust Vorschub leistet und dazu beiträgt, dass wir angesichts der kollektiven Herausforderungen unfähig sind, zusammenzuarbeiten oder uns auch nur über Grundtatsachen zu verständigen.«
5 ⟩ Klimawandel, Artenverlust, auftauende Permafrostböden, abschmelzende Polkappen: In Medien und Sozialen Netzwerken wird eine Hiobsbotschaft nach der anderen veröffentlicht. Dennoch klafft die Diskrepanz zwischen "Themen, die existenziell wichtig sind“ und "Themen, mit denen die Bevölkerung wirklich bereit ist, sich zu beschäftigen“ immer weiter auseinander.
6 ⟩ Es braucht Macher und Persönlichkeiten, die vorangehen und Zeichen setzen, dass es auf jede einzelne Person und jede einzelne Initiative ankommt. Sonst laufen wir Gefahr, dass sich in den Köpfen die Überzeugung verankert, dass – solange "die Grossen" nicht ihren Teil leisten – man selbst nichts ausrichten kann.
TERRANORR setzt auf einen durchdachten Mix aus nachhaltiger Forstbewirtschaftung plus Biotopbau. Neben der Schaffung eines vielfältigen, standortgerechten Baumbestandes werden Rückzugsorte und Lebensräume geschaffen, beispielsweise durch Steinschüttungen, Totholz-Areale, Nisthilfen und dem Anlegen von Weihern. Die Verwendung finanzieller Mittel erfolgt hierbei nach folgendem Schlüssel:
Zusammengefasst: Waldbewirtschaftung und Biotopbau gehen Hand in Hand. Der Effekt der CO₂-Kompensation – Mischwald mittleren Alters bindet auf einer 10.000 Quadratmeter grossen Fläche rund 5 Tonnen CO₂ pro Jahr – wird ebenfalls ausgewiesen.
Auf einer ehemaligen Monokulturfläche in Västerbotten (Nordschweden) haben wir die Anzahl an Tannen reduziert und die freien Flächen mit Gräsern, standortgerechten Wildblumen und Totholz durchmischt. Das Ergebnis ist beeindruckend: Innerhalb von zwei Jahren kehrten Schmetterlinge, Insekten und Vögel zurück.
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